Liegeschafte Hauptstroos

Wohl keine andere Strasse in Oberwil hat ihr Gesicht in den letzten 50 Jahren so stark verändert wie die alte Dorfstrasse (Hauptstrasse). Einst gesäumt von zahlreichen Restaurants, Bauernhöfen und lauschigen Gärten, gilt sie heute als eine der meist befahrenen Strassen im Kanton Basel-Landschaft.

Reisen Sie vom neuen Kreisel am Postplatz das Dorf aufwärts vom „Hauter Marti und Gröli, zur Krone und em Brunnerhuus wyter zum Central, vrby am Däge-Lädeli und dr Schuehmacherei Wittlin, em mittlere Schuelhüüsli, vom Restaurant Schlüssel zum alte Führwehrmagazin bis hi zum Schwane und dr katholische Kirche.“

Die unten aufgeführten Bilder verlaufen chronologisch in südwestlicher Richtung entlang der Hauptstrasse vom Postplatz bis zum Schwanenplatz. Bei einigen Fotografien gelangen Sie durch anklicken des Links zu mehr Informationen über die Liegenschaften.

  Dort, wo sich heute der stark befahrene Kreisel in Oberwils Zentrum befindet, stand früher das Bauernhaus der Familie Martin Häring. (Ry)

 

Für mehr Informationen zum Bauernhaus der Familie Häring klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

An der Hauptstrasse 2 stand einst das Haus der Familie Ryf-Seiler, Aufnahme 2012 (Ry)

 

Für mehr Informationen zum Haus der Familie Ryf-Seiler klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Die beiden Häuser der Familie Düblin und Hügin neben dem Ryf-Seiler-Haus (Bö)

Das Düblinhaus, Hauptstrasse 4, ist bereits abgerissen, 2006 (Ry 3)

Hauptstrasse 4, 2012 (Ry)

Inmitten der Hauptstrasse befand sich früher der Bauernhof der Familie Gröli, Aufnahme 2012 (Ry)

 

Für mehr Informationen zum Bauernhaus der Familie Gröli klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Haus Ecke Wehrlingasse / Hauptstrasse (Ka)

Wohnhaus der Familie Emil Oberer, Kondukteur bei der Birsigtalbahn. Dahinter wohnte Familie Burkhalter und Herr Langenberger, der Stör-Metzger. Rechts der Wehrlingasse steht das Haus der Coiffeuse Moser und der Familie Bürgisser.

Dorfbrunnen und Parkplatz des Restaurant Ochsen, 2012 (Ry)

Der Brunnen beim Gasthof Ochsen besteht aus einem länglichen und einem kleineren Trog, wovon der kleine die Jahreszahl 1848 trägt. Der markante viereckige Stock endet in einer profilierten Deckplatte und einem pyramidenförmigen Abschluss mit Kugel. Der Dorfbrunnen wurde am 06. November 1973 in das Inventar der geschützten Denkmäler des Kantons Basel-Landschaft aufgenommen (Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates vom 06. November 1973).

Ausblick vom Garten auf die Hauptstrasse (AG Ob)

Dieses Foto wurde in der Wehrlingasse aufgenommen mit Blick auf das ehemalige Restaurant Krone. Rechts sehen Sie das Haus der Familie Oberer.

Blick vom heutigen Sonneweng auf die Hauptstrasse und den Coop, wo einst das Restaurant Krone stand. Die Aufnahme stammt aus dem Jahre 2012 (Ry)

Wo sich heute der Coop Neubau befindet, stand früher der Gasthof Krone. Aufnahme 2012 (Ry)

 

 

Für mehr Informationen zum Gasthof zur Krone klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

Der Landgasthof Ochsen an der Hauptstrasse 12 kurz vor dem Ende einer langjährigen Gastro-Geschichte. Aufnahme im Jahre 2012 (Ry)

 

Für mehr Informationen zum Landgasthof Ochsen / Restaurant Laub klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

 Hauptstrasse mit Coop Pavillon (Bö)

Blick von der Hauptstrasse auf den alten Coop Pavillon. Links sehen Sie die Kronen-Fassade, links vom Ochsen der „alte Coop“ im ACV-Gebäude.

Gleicher Blickwinkel auf den Coop-Neubau im Jahre 2012 (Ry)

Krone und Thürkaufhaus (Elselipeters), Gemälde in Privatbesitz

 

An wenigen Orten zeigt sich Oberwils Veränderung so drastisch wie hier: vom Bauernhof der Familie Brunner ist beim Coop Neubau nichts mehr zu erkennen. Aufnahme 2012 (Ry)

 

Für mehr Informationen zum Bauernhof der Familie Brunner klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Hauptstrasse Ecke Bahhofstrasse (Bö)

Links im Bild steht die Liegenschaft des Allgemeinen Consumverbandes beider Basel (ACV), dahinter der Stoffladen des ACV (heutiges Ermacora-Gebäude). Auf der gegenüberliegenden Strassenseite ragt der turmartige Bau des Restaurant Central hervor. Ganz rechts erkennen Sie die Güdel-Metzgerei, die schlussendlich ebenfalls dem ACV gehörte. Auf dem Fahrrad sitzt Frieda Seiler-Weber.

 

Gleiche Perspektive wie oben, die Häuserzeile ab dem roten Sichtbacksteinhaus (Ermacora) ist erhalten geblieben. Aufnahme aus dem Jahre 2016 (Ry)

 

 

 

Für mehr Informationen zum ACV Laden im Unterdorf klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

Blick von der Bahnhofstrasse auf das Gebäude der Raiffeisenbank, Aufnahme aus dem Jahre 2012. Kaum zu glauben, dass sich hier das wunderschöne Restaurant Central befand (Ry)

 

 

 

Für mehr Informationen zum Restaurant Central klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

 

 

 

Für mehr Informationen zum ACV-Stoffladen / Ermacora klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Die Fotografie aus dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zeigt einen Dorfteil, der bis auf die Liegenschaft rechts im Bild vollständig verschwunden ist (AG Ob)

Die alte Fotografie mit Blick in Richtung Nordosten zeigt die Situation an der Hauptstrasse im Unterdorf auf Höhe Abzweigung der Bahnhofstrasse. Links im Bild ist das von Jakob Nyfeler errichtete Restaurant Central zu sehen, die Aufnahme wurde nach dessen Fertigstellung im Jahre 1907 gemacht. Das dominante Gebäude mit turmartigem Aufbau war ein Schmuckstück, welches 1970 der Spitzhacke zum Opfer gefallen ist. Der auf dem neuen Bild erkennbare Wohnblock, in dessen Parterre sich die Raiffeisenbank befindet, wurde an Stelle des Centrals errichtet. Das Haus mit blauer Fassade an der Hauptstrasse 18 wurde erst um 1930 gebaut und ist daher auf der alten Fotografie noch nicht zu sehen. Hier wohnte und arbeitete der Schuhmacher Albert Wittlin, Sohn des Albert Wittlin senior, der selbst eine Schuhmacherwerkstatt, die sogenannte Boutique, zwischen Hauptstrasse und Stasigässlein betrieb. Albert junior wurde 1897 geboren und wuchs gegenüber an der Hauptstrasse 37 auf. Er hatte neun Geschwister, fünf Schwestern und vier Brüder und war ein Zeitlang ältester Oberwiler Bürger.

Die Fassade der Liegenschaft des Elektrofachgeschäfts Ermacora hilft bei der Orientierung. Der Blick in die Hauptstrasse im Jahre 2012 zeigt die gleiche Perspektive, 2012 (Ry)

Nach Albert Wittlin übernahm 1963 Werner Schumacher das Schuhmachergeschäft von Albert Wittlin. Albert war sein ehemaliger Lehrmeister. Ende Juni 2015 gab der bekannte und beliebte Schuhmacher im Alter von 86 Jahren sein traditionelles Handwerk an der Hauptstrasse 18 auf. Werner Schumacher fertigte nicht nur Massschuhe an, er reparierte auch Mappen, Taschen, Schulsäcke und vieles mehr. Die heimelige Werkstatt im Keller mit dem typischen Duft nach Leder, Kleber und Öl bleibt wohl vielen in schöner Erinnerung.

Nach dem Restaurant Central folgt in der Linkskurve etwas zurückversetzt eine Metzgerei, die später vom Allgemeinen Consumverein Oberwil (ACV) übernommen wurde. Die sichtbare Dachpartie gehört zum „Restaurant & Metzgerei Laub“, dem späteren Landgasthof Ochsen. In der Bildmitte hinter der Kutsche zeigt sich die Fassade des Gashofes zur Krone, welcher vom Bauernhof der Familie Thürkauf („Elise-Peters“) leicht verdeckt wird. Der Hof stand giebelständig zur Hauptstrasse, etwas weiter vorne im Schatten befand sich der Bauernhof der Familie Brunner-Degen.

Das Gebäude mit der hellen Fassade vor der Abzweigung der Bahnhofsstrasse war ein Ladenlokal des ACV, während sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite an der Hauptstrasse 21 und 23 der ACV Stoffladen befand. Heute ist das Gebäude aus rotem Sichtbackstein Sitz des Elektrofachgeschäftes Ermacora AG.

Erstes Wandbild

Wenn ich heute manchmal mit Düblin Ruedi zusammen komme, lachen wir immer noch über unsere erste Wandmalerei. Meine Eltern führten das Spezereilädeli vis à vis der Post. Ruedi’s Mama war Verkäuferin im Stoffladen des ACV, der zur birseck’schen Konsumgenossenschaft gehörte, also Konkurenzgeschäfte. Das störte uns 3 ½ jährige Knirpse nicht im Geringsten und weil wir gleich alt waren, Ruedi 1 Monat älter, hatten wir auch gemeinsame Interessen. Es „stinkte“ auch noch nicht nach Auto und Benzin, auf der Strasse lagen dafür schöne, warme „Kuhblätter“, die man gut verschmieren konnte. Da wir aber die Strasse wahrscheinlich für solche Experimente für zu wenig geeignet fanden und die schöne glatte Konsumwand als bessere und geeignetere Unterlage für malerische Betätigung erkannten, füllten wir kurz entschlossen unsere Sandalen mit dem Kuhdreck, tauchten unsere Händchen hinein und malten so unser erstes Wandbild. Herr Benjamin Gutzwiller, Verwaltungsrat des Konsumvereins, war sicher sehr erstaunt ob unserem Tun. Er meldete die Bescherung Ruedi’s Mama. Die Weiterentwicklung der Kunstwerke wurde sofort gestoppt, die Sandalen wieder an unsere Füsse montiert und daheim gab es dann grossen Klamauk, aber nicht nur wegen dem Kuhmist, sondern weil ich nur einen Schuh von mir an hatte. Der andere gehörte zu Ruedi’s Ausrüstung.

Jacques Düblin (1901 – 1978)

 

Zurückversetzt von der Hauptstrasse befindet sich das älteste Schulhäuschen Oberwils, 2016 (Ry)

 

 

Für mehr Informationen zu Oberwils ersten Schulhäuschen klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Der Anbau des Seilerhauses, Hauptstrasse 35 (AG Ob)

Im Untergeschoss hatte die Firma Sanitär Ley ihren Geschäftsladen. Noch früher war hier der Laden der Drogerie Schläpfer.

Hauptstrasse 35, 2012 (Ry)

Schuhmacherei Albert Wittlin, Hauptstrasse 35 (A Ry)

Links im Bild ist die grosse Linde vor dem Däge-Lädeli zu sehen, welche um 1950 für die Umgestaltung des Ladens gefällt werden musste. Ebenfalls stand eine Benzinzapfsäule vor dem Geschäft, welche vor allem die heimkehrenden Elsässer gerne benutzten, da das Benzin schon damals in der Schweiz billiger war als in Frankreich. Zwischen dem Central und der Linde steht das Haus von Albert Wittlin, der wie sein Vater ebenfalls von Beruf Schuhmacher war. Wegen Streitereien musste der Sohn ein eigenes Geschäft aufmachen, die Beziehung zur Familie blieb bis zum Tod des Vaters angespannt.

Hauptstrasse im April 2012 (Ry)

 

Für mehr Informationen zum Däge-Lädeli klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Hypothekenbank Hauptstrasse 35, 1972 (A De)

 

Coiffure Patrizia Hauptstrasse 35, 2012 (Ry)

Alte Post an der Hauptstrasse 37 (A Ba)

Für mehr Informationen zur Post in Oberwil klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

Die Hauptstrasse mit dem Briefträger Jakob Düblin in der Bildmitte vor dem Däge-Lädeli (A Dü)

Die Abbildung der alten Hauptstrasse stammt aus dem Jahre 1904. Ganz links ist der Garten des ersten Schulhäuschen zu erkennen. An dessen Stelle wurden später die Liegenschaften Hauptstrasse 31 und 33 gebaut. Dahinter folgen die Gebäude Hauptstrasse 35 und 37, wo bis 1929 das Postlokal untergebracht war, bevor dieses in einen Neubau an der Gabelung Hallenstrasse – Hofmattstrasse umgezogen war. Dahinter folgt das Wohnhaus von Paul Degen, Polizeiwachtmeister und Fremdenlegionär. An dessen Stelle, nach der Einmündung der Stefanstrasse in die Hauptstrasse, befindet sich heute die Drogerie Schläpfer. In der Bildmitte im Hintergrund ist der Kirchturm der 1896 neu gebauten Kirche zu erkennen.

Auf der rechten Seite thront das Schulhausglöckchen über den Dächern der umliegenden Häuser. Im Vordergrund rechts steht giebelständig das alte Dorflädeli. Briefträger Jakob Düblin-Degen der Vater des späteren Kunstmalers Jacques Düblin, steht zusammen mit seiner Frau Pauline mit Paul auf dem Arm vor dem kleinen „Warelädeli“. Scheune, Stall und Schopf sind traufständig zur Hauptstrasse ans Wohnhaus angebaut, auf dem Vorplatz wächst eine schöne Linde.

 

Die Liegenschaften Hauptstrasse 31 bis 37, 1975 (Ka)

Nachdem die Post an die Kreuzung Hallenstrasse – Hofmattstrasse umgezogen war, wohnte im Eckhaus Hauptstrasse – Stephan Gschwind-Strasse die Familie Aeby. Vater Aeby war Kreismonteur bei der Elektra Birseck.

Gleiche Situation, andere Nutzung, 2012 (Ry)

Mittleres Schuhaus (AG Ob)

Der Betrachter steht vor dem Bauernhof der Familie Ramseier und schaut die Hauptstrasse hinunter in Richtung Basel. In der Bildmitte ist der ACV Stoffladen, das heutige Ermacora-Gebäude zu erkennen, weiter rechts das erste Schulhäuschen mit dem Kräutergarten, gestiftet von Johann Jakob Wehrlin.

Blick von der Gemeindeverwaltung auf die Hauptstrasse 2012 (Ry)

 

Für mehr Informationen zum „mittleren Schulhaus“ klicken Sie ins kleine Bild.

 

 

 

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