Hochzytspanne

Das Hochzeitsspannen ist ein alter Brauch, der in den letzten Jahrzehnten praktisch nicht mehr durchgeführt wurde. Holte ein auswärtiger Mann seine Gattin aus Oberwil, dann spannten Schulkameraden oder Freunde der Braut nach der kirchlichen Hochzeit ein Seidenband über die Strasse. Dadurch wurde das Hochzeitspaar aufgehalten und vom Bräutigam wurde mit einem alten Spannspruch Lösegeld verlangt, welches sich nach der „Schwere“ des Bräutigams richtete.

„… o finde mir’s jetzt vo Neete, o mit em Britigam no chli z’rede.

Aer hat grad gwisst fertig z’bringe, in eysere Garte yne z’dringe,

und het, mir sage’s unverhole, die scheenschti Blueme eys drus gstole.

Bi Zitte hei mir das vrnoh und sy drum o do ane cho,

mit vollem Aernscht cho protestiere, ass Dir d’Brut dvro dient fiere.

Denn no Gsetz und altem Bruch, verfallt, wär stiehlt, dr Strof o druf.

Je hecher sich dr Wärt bemisst, je hecher o die Strof drum isch…“