Personen, Feste und Prozessionen

Pfarrer Josef Wilhelm Riesen (1866 – 1939)

Foto: Archiv Lisbeth Degen-Faller

Nachdem der beliebte Pfarrer Albin Brodmann im Sommer 1904 in Oberwil verabschiedet wurde, wählten die Oberwiler den bisherigen Pfarrer von Blauen als Nachfolger: Josef Wilhelm Riesen. Unter Pfarrer Riesen wurde die neue Kirche von 1896 fertig eingerichtet. 1905 wurde der Kreuzweg und die Kanzel aus Eichenholz eingerichtet, zwei Jahre später die Orgel zum Preis von Fr. 7’200.- geliefert.

Die neue Oberwiler Kirche wurde anlässlich der Firmung am 25. April 1907 durch Bischof Jacobus Stammler feierlich eingeweiht. Die Kirche wurde auf ihre bisherigen Patronen St. Peter und Paul geweiht. Ein grosses Anliegen Riesens war auch die künstlerische Ausmalung der Kirche. Die beiden Künstler Joseph Heimgartner und der Oberwiler Jakob Düblin legten Entwürfe vor. Nach längeren Unstimmigkeiten zwischen dem Pfarrer, der Kirchgemeinde und einer eingesetzten Kulturkommission konnte keine Einigung gefunden werden, die beiden Künstler wurden für ihre Entwürfe entschädigt und man begnügte sich mit einfachem Ausmalen. 1932 wurde der elektrische Glockenantrieb eingesetzt, 1934 eine Kirchenheizung. Im selben Jahr erkrankte Pfarrer Riesen und er musste sein Amt niederlegen. Er war während dreissig Jahren Pfarrer in Oberwil. Pfarrer Riesen starb 1939 und wurde vor der Oberwiler Kirche begraben.

Frau Wittlin vor der Kirche

Um die Dorfkirche befand sich der Friedhof. Im Hintergrund ist das Härig-Huus zu erkennen.

Foto: Archiv Lisbeth Degen-Faller

Der neue Storchenhorst

Am Windreedlifest, dem Pfarreifest St. Peter und Paul, wurde das neue Storchennest auf dem ehemaligen Friedhof begutachtet, bevor es mit dem Helikopter auf den Kirchturm gehievt wurde.

Foto: Theo Kamber

Per Helikopter auf den Kirchturm, 1984

Zuerst wurde ein ausgetopfter Storch in den Horst gestellt, bevor die ersten Störche ihr Nest auf dem Oberwiler Kirchenturm einrichteten.

Foto: Theo Kamber

 

 

 

 

Vor der Renovation der Kirche im Jahr 1964 wurde das alte Storchennest entfernt. 20 Jahre später wurde ein neuer Horst montiert und es dauerte auch nicht lange, bis ein Storch auf dem Kirchturm landete. Im Frühling 1986 wurde sogar nach mehreren Jahrzehnten das erste Mal wieder ein Storchenpaar auf dem Oberwiler Kirchturm gesichtet.

Im Juli 2012 wurden drei Jungstörche von Bruno Gardelli, Zoo Basel, beringt. Seit den Neunzigerjahren des letzten Jahrhunderts war dies erst das zweite Mal, dass die Brut überlebte und beringt werden konnte. Die Berufsfeuerwehr Basel stand mit einer Hebebühne im Einsatz, um den über 30 Meter hoch gelegenen Horst zu erreichen.