Diese Aufnahme stammt vermutlich aus dem Jahre 1890, also kurz vor dem Kirchenneubau von 1896. Die Kirche aus dem Jahre 1696 wurde unter Pfarrer Johann Sebastian Rieser (1687 – 1713) gebaut, 1697 wurde sie vom Fürstbischof Jakob Wilhelm Rink von Baldenstein eingeweiht. Sie diente der Pfarrei während zweihundert Jahren. Insgesamt 250 Sitzplätze fasste die alte, einschiffige Kirche, bestehend aus einem einfachen Satteldach.
Diese Kirche überlebte die Französische Revolution, obwohl das Fürstbistum 1792 durch den Einmarsch der Franzosen unterging. Im Hause des Oberwiler Meiers Heinrich Wehrlin wurden die birseckischen Klagepunkte zuhanden des Bischofs formuliert. Da der Pfarrer den Eid verweigerte, musste er die Pfarrei verlassen. Die Kirche war geschlossen, die Eltern mussten daher ihre Kinder nach Witterswil zur Taufe bringen. Erst 1801 konnte Pfarrer Nussbaumer wieder aus der Verbannung nach Oberwil zurückkehren. 1804 zählte die Gemeinde 680 katholische Einwohner. Oberwil und das gesamte Birseck kam mit dem Wiener Kongress 1815 zu Basel. Somit wurden die ehemaligen bischöflichen Untertanengebiete des Birsecks der Schweizerischen Eidgenossenschaft zugeteilt.
Seit 1832 gehört die Gemeinde zum Kanton Baselland. 1820 wurde das seit der Gegenreformation zur Pfarrei Oberwil gehörende Neuwil eine eigene Pfarrei.