Reedlischigge

Rund um das Fasnachtsfeuer stehen Holzböckli fürs „Reedlischigge“. Die Holzrädchen, „Spräng-Reedli“, werden an eine Rute gesteckt, an einem kleinen Feuer („an de Fleefiir“) zum Erglühen gebracht und dann über einen Holzbock gezogen uns ins Tal gejagt. Dieser uralte Brauch auf heidnischen Fruchtbarkeitszauber zurückzuführen. Das glühende Rädchen ist Sonnensymbol.

 

Spräng-Reedli im Fleefiir (A Hü)

 

Peter Hügin schlägt das Reedli über den Holzbock (A Hü)

Sprängredli wärde an e Wyssdorn-, Schleeche- oder Haselruete gschteggt, ins Fiir ghabe und denn, wenn sie gliehig si, über dr Redlibangg gspränggt, ass si wie chliini Sunne über d’Aegger und d’Matte fliege. Jede vom Dorf will dr ander an Widdi überträffe (Oberwiler Mundart).

… Und plötzlich stiess mein Fuss an ein angekohltes Rädchen. Ich hob es auf – und Fasnachtsfeuer loderten vor meinem inneren Auge, Scheiben flogen in feurigem Bogen durch die Nacht gleich kleinen Kometen. Ein Meteorfall von Feuerrädchen ging auf die Erde nieder… und dann sah ich mich mit meiner Fackel in den Zug der Dorfgenossen treten und den Berg hinuntersteigen. Und die Wonnen der ersten heimlichen Liebe wollten mein altes Herz jung machen...“

Hermann Hiltbrunner, Lob des Leimentales

 

Staunendes Betrachten eines glühenden Reedlis (AG Ob)

 

Die Ruten werden in die „Fleefiir“ gehalten (AG Ob)

 

Besammlung auf dem Schwanenplatz, 1996 (AG Ob)

 

Kinder stehen um ein „Fleefiir“, 1996 (AG Ob)

 

Tolle Lichtbilder entstehen (AG Ob)

 

Die glühenden Sprängredli fliegen in Richtung Tal (AG Ob)

 

Es braucht etwas Übung, bis man mit dem Reedli in Holzbock ideal trifft (AG Ob)

 

Schöne Lichterketten entstehen, wenn das glühende Reedli davonfliegt (AG Ob)

 

Eine spezielle Stimmung umgibt das Fasnachtsfeuer (AG Ob)